Wels! Ein faszinierender Panzer mit einem Appetit wie ein Staubsauger

 Wels! Ein faszinierender Panzer mit einem Appetit wie ein Staubsauger

Der Wels (Silurus glanis) ist eine Fischart aus der Familie der Welse, die zu den Osteichthyes gehört. Mit seinem charakteristischen, schleimigen Körper und seinen langen, fühlerschwierigen Barteln wirkt er zunächst vielleicht etwas unheimlich. Doch hinter dieser unscheinbaren Fassade verbirgt sich ein faszinierendes Wesen mit einer spannenden Lebensweise und einer beeindruckenden Anpassungsfähigkeit.

Aussehen und Anatomie

Der Wels ist ein echter Riese unter den Süßwasserfischen. Er kann Längen von bis zu 2,5 Metern erreichen und ein Gewicht von über 100 Kilogramm auf die Waage bringen. Sein Körperbau ist perfekt an sein Leben in trüben Gewässern angepasst: Der schlanke, spindelförmige Körper ermöglicht eine effiziente Fortbewegung im Wasser, während die dunkelgraue bis schwarzbraune Färbung ihm Tarnung verschafft und ihn vor potenziellen Fressfeinden schützt.

Ein markantes Merkmal des Wales sind seine drei Paar Barteln: zwei am Oberkiefer und ein Paar am Unterkiefer. Diese Sinnesorgane dienen dem Wels als “fühlende Antennen” – sie ermöglichen ihm, auch in trüben Gewässern Beute zu orten und Hindernisse zu erkennen. Seine großen Augen sind ebenfalls auf die Orientierung im düsteren Gewässergrund spezialisiert.

Der Wels verfügt über eine kräftige Schwanzflosse, die ihm schnelle und kraftvolle Bewegungen ermöglicht. Die Flossenstrahlen der anderen Flossen sind weich und dienen zur Manövrierfähigkeit.

Merkmal Beschreibung
Größe Bis zu 2,5 Meter
Gewicht Bis zu 100 Kilogramm
Farbe Dunkelgrau bis schwarzbraun
Barteln Drei Paar: zwei am Oberkiefer, ein Paar am Unterkiefer
Augen Groß, an die Orientierung in trüben Gewässern angepasst
Schwanzflosse Kräftig, für schnelle und kraftvolle Bewegungen

Lebensraum und Verbreitung

Der Wels ist eine weit verbreitete Fischart in Europa. Man findet ihn in langsam fließenden Flüssen, Seen und Stauseen. Er bevorzugt Gewässer mit schlammigen Böden, in denen er sich gut verstecken kann. Die hohe Toleranz des Wales gegenüber verschiedenen Wassertemperaturen und Sauerstoffgehalten ermöglicht es ihm, auch in stark verschmutzten Gewässern zu überleben.

Ernährung und Jagdverhalten

Der Wels ist ein nachtaktiver Jäger. Nachts kommt er aus seinen Verstecken hervor, um Beute zu suchen. Sein Speiseplan ist sehr vielfältig: Fische, Krebstiere, Würmer, Insektenlarven und sogar kleine Säugetiere wie Mäuse oder Ratten sind keine Seltenheit.

Durch die Barteln kann der Wels Beute in trüben Gewässern orten. Wenn er seine Beute gefunden hat, saugt er sie mit einem schnellen Sog in seinen riesigen Mund. Sein kräftiger Kiefer und scharfe Zähne zerkleinern die Beute dann effizient. Manche Menschen nennen den Wels deshalb scherzhaft einen “Aquariums-Staubsauger”.

Fortpflanzung

Im Frühling, wenn das Wasser wärmer wird, beginnt die Paarungszeit des Wales. Männchen bauen Laichgruben in flachen Bereichen am Gewässergrund und locken Weibchen mit ihren charakteristischen Bewegungen an. Das Weibchen legt tausende von Eiern in die Laichgrube, die anschließend vom Männchen befruchtet werden.

Das Männchen bewacht die Eier sorgfältig vor Fressfeinden. Nach etwa einer Woche schlüpfen die Jungwale aus den Eiern und ernähren sich zunächst von Plankton und kleinen Insektenlarven. Sie wachsen schnell und erreichen nach zwei bis drei Jahren bereits die Geschlechtsreife.

Der Wels als Symbol für Anpassungsfähigkeit

Der Wels ist ein faszinierendes Beispiel für die beeindruckende Anpassungsfähigkeit der Natur. Sein robustes Erscheinungsbild, seine ausgeklügelten Sinnesorgane und sein vielseitiges Jagdverhalten ermöglichen ihm das Überleben in verschiedenen Lebensräumen.

Die Tatsache, dass er auch stark verschmutzte Gewässer besiedelt, macht ihn zu einem wichtigen Indikator für die Wasserqualität. Wenn der Wels in einem Gewässer vorkommt, kann man davon ausgehen, dass das Ökosystem relativ gesund ist.